Früher...?

es ist immer früher...

 

 

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Früher, da mit vierzehn, da war das leicht. Du schaust Dich an in der Tanzschule uff ne Fete oder ne Bekannte verkuppelt Dich obwohl verboten. Ganz Plumpe fragen nur... willste mit mir gehen´? Das war leicht.

 Etwas später dann, so mit siebzehn, da war nur ein Gedanke. Nicht allein über eine Strasse gehen. So tun, als wäre man ein kleines bisschen reif, erwachsen gar. Da war det schon nich immer Friede, Freude Eierkuchen ...aber alle waren so... und darum war es leicht.

Dann mit zweiundzwanzig, da reichte schon der Blick nicht mehr. Da musste etwas Anderes her, um sich zu kennen. Aber doch, da ging es schon mal um dieses Leben. Und aus manchen Seidenbändern wurden Eisenketten, ohne es wirklich zu spüren. Die ersten Schrammen entstanden und Steine für die Mauern wurden, zart aber doch, herangeschleppt. Damit alles leichter wurde, irgendwie.

Etwas später dann, die Kratzer waren mehr geworden, die Mauer war gebaut. Da suchte man sich selbst, weil im Anderen nichts zu finden war. Da war nichts mehr von dieser Leichtigkeit, die mit vierzehn und die Enttäuschung war wie sechzig. Es war doch so schön, sich selbst genug zu sein. Plötzlich war man sich entdeckt! Es wurde so leicht, ungerecht zu sein.

Und wie selbst gefunden, hat man sich dabei ertappt, nicht mehr zu sein. Irgendwie! Alles war anders, so als müsste man die Welt neu kennen lernen. Was einmal leicht war, wurde schwer. Was einmal wichtig war, erwachsen sein zu dürfen, schwere Last. Und die Eisenketten, die man losgeworden zu glauben wünschte, die hohen Mauern, waren schwerer und höher als je. Und selbst der Satz: „Machst e nen Spaziergang mit mir“, klebte wie Blei auf der Zunge.

Alles verlernt, „das Leichte“!

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